Blogbeitrag vom 20. August 2024

Auf eine Tasse Java mit Nele Dinkla

Nele Dinkla vor dem Schriftzug "Auf eine Tasse Java mit Nele Dinkla"

Nele, du bist seit 2 Jahren Projektmangerin bei Micromata. Was ist hier anders als anderswo?

Das Erste, was mir auffiel: Ich bin mit sehr viel Wertschätzung und umfassender Betreuung aufgenommen worden. Häufig liegen ja direkt sehr hohe Erwartungen und damit Druck auf einem Neuankömmling. Hier bei Micromata hatte ich das Gefühl, mir alle Zeit nehmen zu können, um mich einzufinden und ich konnte alle Themen so angehen, wie ich dafür bereit war. Dabei ist mir von Anfang an von allen Seiten ein sehr hohes Maß an Vertrauen und Zuversicht entgegen gebracht worden, das hat mich sehr ermutigt.

Hier bei Micromata wird einfach sehr viel Wert auf Eigenverantwortung gelegt – und das ist auch erst gemeint. Wenn ich also Dinge angehen will und mein Vorgehen überlegt habe, erfahre ich immer Unterstützung und Rückendeckung, statt dass mir reingeredet wird. Das schafft einfach ein hohes Maß an Zufriedenheit, da ich mich wirklich ausprobieren und mein Arbeitsumfeld wahrhaftig gestalten kann. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass wir hier nicht nach Schema F oder Prozess Y arbeiten. Die Aufgaben ergeben sich aus den Anforderungen, die im Projekt oder im Team bestehen. Generell sind wir sehr wachsam, was die Bedarfe und Bedürfnisse des Kunden auf der einen Seite und die Bedarfe und Bedürfnisse unseres Teams auf der anderen Seite angeht, daran richten wir unsere Arbeit aus. Was uns zudem stark unterscheidet, zumindest von den Erfahrungen, die ich vorher gemacht habe, ist der Umgang mit Fehlern. Selbst wenn etwas schiefgeht, geht es bei uns immer darum, dazuzulernen anstatt Finger-Pointing zu betreiben. Alle Erkenntnisse, positive wie negative, tauschen wir untereinander aus. So stellen wir sicher, dass auch andere von den Erfahrungen profitieren.

Ein Aha–Erlebnis ist für mich auch, dass ich bei Micromata weder Chef noch Chefin im klassischen Sinne habe. Also niemanden, der mir sagt, was ich konkret zu tun habe, oder der mir Vorgaben macht. Soll heißen, wir leben hier sehr flache bis nahezu gar keine Hierarchien.

Du verantwortest ein sehr großes und für den Kunden geschäftskritisches Projekt bei uns. Wie schläfst du nachts?

Ein wichtiger Aspekt ist, dass ich als Projektmanagerin nicht allein für das Projekt verantwortlich bin, auch wenn die Bezeichnung das vermeintlich vorgibt. Projekte sind eine Gemeinschaftsarbeit und jede:r trägt seinen Teil dazu bei. Wenn es mal schwierig wird, sind wir gemeinsam als Team zuständig und nicht ich allein als die „Managerin“. Ich kann mich da also auf den Schulterschluss mit meinem Team verlassen und weiß, dass die Dinge auch ohne mich laufen. Dazu kommt, dass Fehler bei uns als Chance und nicht als Versagen behandelt werden. Von daher kann ich da sehr entspannt sein.

Wie erlebst du unsere Arbeitskultur – sowohl untereinander als auch mit dem Kunden?

Ein wesentlicher Faktor ist der Austausch. Dabei geht es uns um schnelle, informelle Runden, die einen großen Mehrwert schaffen im Vergleich zu langatmigen Meetings, die nur den Kalender blockieren. Das kann in der Kaffeeküche und im Flur stattfinden oder in einer unserer diversen Runden und Formate. Wenn ein Format aus unserer Sicht nicht mehr sinnvoll ist oder wenn Dauer, Turnus oder Teilnahmekreis geändert werden müssen, dann ändern wir das manchmal von einer auf die nächste Woche. Wichtig ist, dass der Austausch lebt und für gemeinsames Lernen, gegenseitiges Informieren und Mitnehmen genutzt wird. Einen so flexiblen Umgang habe ich bisher noch nirgends erlebt, der außerdem von der Geschäftsführung bis zu den Azubis und Supportfunktionen alle mit einschließt.

Ein zentrales Merkmal dieser Kultur ist auch, dass die Beziehungsebene intern wie extern stark im Vordergrund steht. Wir begegnen uns untereinander auf Augenhöhe und stehen auch bei unseren Kunden für einen partnerschaftlichen Umgang ein – im Fokus immer das gemeinsame Ziel. Das erfordert natürlich auch Vertrauen und Transparenz. Und auch diese sind ein relevanter Teil unserer Kultur und unseres Erfolgs.

Wir haben im letzten Jahr ein neues Zeitalter bei uns ausgerufen: Micromata 5.0. Was bedeutet das?

Im Grunde beschreibt Micromata 5.0 vieles von dem, was ich im Vorfeld genannt habe. Ergänzend kann ich sagen, dass es ein aufgaben- und kein rollenzentriertes Arbeiten ist. Also jede:r einzelne betrachtet den jeweiligen Kosmos, in dem er oder sie sich befinden und leitet davon ab, was gebraucht wird, was zu tun ist und wie wir vorgehen. Dabei greifen wir auf ein sehr breites und tiefes Erfahrungsportfolio zurück. Wenn ich z. B. weitere Einschätzungen oder Tipps benötige, stehen mir alle Micromat:innen mit Rat und Tat zur Seite, team- und bereichsübergreifend. Dabei bedeutet „Bereich“ eher eine thematische als eine organisatorische Zuordnung. Wichtig dabei ist Offenheit, Flexibilität und die Bereitschaft sich einzubringen. Der Support untereinander ist unglaublich hoch. Sich zu unterstützen und damit gemeinsam zum besten Ergebnis zu kommen ist quasi unser Erfolgsrezept. Nicht nur als Expertin kann ich Ideen geben und Beiträge leisten, auch aus Interesse. Es gibt so viele unterschiedliche Stärken und Talente unter uns, die wir bestmöglich versuchen einzusetzen und zu fördern. Manchmal kommen die besten Ideen aus einer ganz unerwarteten Ecke.

Wie wirkt sich das ganz persönlich auf dich aus?

Durch das hohe Vertrauen, was in mich gesetzt wird, habe gelernt, dass ich mehr kann als ich dachte. Anders gesagt: Ich wusste gar nicht, was ich alles kann, bis ich es hier einfach mal machen durfte. Diese Zuversicht hat mich ermutigt, meinem Bauchgefühl zu folgen – und das funktioniert sehr gut. Diese Freiheit bedeutet für mich das Gegenteil von Hamsterrad oder Dienst nach Vorschrift. Mir macht die Arbeit unglaublich viel Spaß und wird auf so vielfältige Weise belohnt. Die Verantwortung für ein großes Projekt zu tragen ist für mich was sehr Dankeswertes. Das Team vertraut mir und trägt mich damit. Und ich kann auch viel zurückgeben, denn das Team kann sich genauso auf mich verlassen. Das ist eine sehr bereichernde Art miteinander zu arbeiten.

Braucht es eine bestimmte Haltung um in unserer Arbeitskultur glücklich zu sein?

Auf jeden Fall. Es braucht definitiv ein gewisses Maß an Eigenverantwortung und die Bereitschaft, Neues zu tun, auszuprobieren und sich verschiedenen Herausforderungen zu stellen. Es braucht auch ein bisschen Mut, gemeinsam Neuland zu betreten und seine Ideen einzubringen. Das Schöne ist, dass man nie allein ist. Also Teamgeist sollte schon vorhanden sein, denn der Erfolg des Teams ist auch die Messlatte für den eigenen Erfolg.

Was empfiehlst du Unternehmen, die eine ähnliche Arbeitskultur etablieren wollen?

Wichtig ist: Nehmt eure Belegschaft mit! Gerade wenn Unternehmen vorher eher traditionell ausgerichtet waren, kann so ein Wechsel, wie jede andere Veränderung auch, eine Menge Sorgen und Ängste auslösen. Das heißt, man sollte sich viel Zeit nehmen, diese Sorgen ernst zu nehmen, in verschiedenen Formaten ansprechbar sein und auch selbst aktiv ansprechen. Am Ende funktioniert so ein Modell nur, wenn alle mitmachen und bereit sind, Hierarchien nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität abzulegen. Auf echte Augenhöhe kommt es an. So wird auch das Vertrauen wachsen, dass alle Meinungen und Gedanken erlaubt sind. Nur wer sich wirklich einbringen darf und dafür belohnt wird, wird sich auch weiter einbringen.

Angenommen es gäbe Zeitreisen: Was würdest du der Nele von 2021 mit auf den Weg geben?

Im Grunde gar nicht viel. Letztlich bin ich ja hier gelandet und das ist für mich ein großes Glück. Der Impuls, sich auf so eine neue Kultur und Unternehmenswelt einzulassen war damals schon da und ich bin ihm gefolgt. Vielleicht hätte ich nur gesagt: „Weiter so, du bist auf dem richtigen Weg!“

Vielen Dank für das Gespräch, liebe Nele!

Jule Witte

Jule Witte

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