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Copilot vs. OpenWebUI: Ein steiler Durchflug

KI-generiertes Bild zweier Pilotinnen in ihrem Cockpit. Stil: Comic

Als KI-Assistent hat sich Copilot in vielen großen Unternehmen als natürliche Ergänzung im Microsoft-Kosmos etabliert. Das erscheint zunächst sinnvoll, ist Copilot doch perfekt auf Word, Excel, Outlook oder Powerpoint zugeschnitten und tief in die MS-Office-Welt integriert. Für große Konzerne mit gewachsenem Microsoft-Ökosystem ist sein Einsatz also folgerichtig, ein No-Brainer.

Gleichwohl lohnt sich ein Blick auf Alternativen. Insbesondere dann, wenn Copilot zwar teuer eingekauft, aber vergleichsweise wenig genutzt wird oder doch nicht so gut funktioniert, wie eigentlich gewünscht. Denn es ist wie so oft in der Digitalisierung: Wir vertrauen gern bekannten Herstellern und Technologien, und prüfen selten, ob diese für unseren konkreten Anwendungsfall überhaupt ideal sind.

Alte Gewissheiten vs. ungewisse Zeiten

Denn ob Copilot für jeden Anwendungsfall und für jedes Unternehmen die richtige Lösung ist, hängt von vielen Faktoren ab. Diese können technischer oder fachlicher Natur sein oder ganz einfach von veränderten Bedingungen abhängen.

In ungewissen Zeit wie diesen können zum Beispiel Zölle, aus dem Takt geratene Lieferketten oder politisch-militärische Konflikte unmittelbaren Einfluss auf Märkte haben. Das muss nicht zwingend Auswirkungen auf die IT-Landschaften von Unternehmen haben, kann es aber.

Screenshot einer KI-Antwort zu der Frage, inwiefern die geopolitische Lage Technologie-Entscheidungen beeinflussen kann.

Wir haben OpenWebUI gefragt, welchen Einfluss die geopolitische Lage auf unsere Technologie-Entscheidungen haben kann.

Porträtfoto Simon Zegota

Simon Zegota

Data Science & Künstliche Intelligenz

Unabhängigkeit und Datenschutz

Zwei gute Beispiele dafür sind Unabhängigkeit und Datenschutz. Denn bei allem Fortschritt, den die digitalen Global Player stiften, verursachen sie gleichzeitig auch Abhängigkeiten, die unternehmerische Folgen haben können. Nicht müssen, aber können.

Hinzukommt, dass proprietäre Technologien ein nicht unerheblicher Kostenfaktor im operativen Geschäft sind, zumal die Lizenzgebühren eine Tendenz haben zu steigen, nicht zu fallen.

Dieser Blogbeitrag versteht sich als Denkanstoß und Entscheidungshilfe und zeichnet am Beispile von Copilot und OpenWebUI die wichtigsten Argumente nach, warum eine quelloffene Alternative wie OpenWebUI unter Umständen die bessere Wahl sein kann.

Copilot vs. OpenWebUI

Open-Source-Technologien können heute vielfach mithalten, wenn nicht sogar vorlegen. Im Falle eines KI-Assistenten braucht beispielsweise OpenWebUI den Vergleich mit Copilot nicht zu scheuen. An welchen Stellen die OS-Alternative die Nase vorn hat, möchte ich im Folgenden kurz umreißen:

Datenschutz: Vertrauen ist gut

Der Datenschutz von Microsoft ist gut. Auch deshalb, weil das Unternehmen den europäischen und deutschen Datenschutzrichtlinien entsprechen will und muss, um am hiesigen Markt akzeptiert zu sein.

Gleichwohl darf Microsoft schon aufgrund seiner Marktmacht zur kritischen Infrastruktur gezählt werden. Ein Umstand, der den Konzern weltweit zum attraktiven Ziel für Cyberangriffe macht. Wiederholt sind Vorfälle dieser Art öffentlich bekannt geworden.

Bei OpenWebUI wissen Nutzende immer, was genau mit ihren Daten passiert. Sie behalten die volle Kontrolle darüber und können ihre Datensicherheit so einstellen, wie sie es in ihrem individuellen Fall für geboten halten.

Flexibilität und Anpassbarkeit

Open Source ist für seine hohe Anpassbarkeit bekannt. Da macht OpenWebUI keine Ausnahme. Ob Modelle, Benutzeroberfläche oder Workflows: Hier hat nicht der Hersteller das letzte Wort, sondern der Nutzer. Das ist insbesondere dann ein Vorteil, wenn der Anwendungsfall sehr spezifisch ist und eine Lösung „von der Stange“ hier nicht taugt.

Kompatibilität und Integration

Innerhalb des eigenen Microsoft-Ökosystems ist Copilot natürlich ein „Fisch im Wasser“. Anders verhält es sich, wenn in der Systemlandschaft eines Unternehmens oder im operativen Ablauf mit externen Dienstleistern oder Partnern auch andere Technologien zum Einsatz kommen. Hier ist die Kompatibilität dann häufig begrenzt. Für solche Fälle ist das Copilot Studio gedacht, das Brücken zwischen den einzelnen Programmen schlagen soll, sich aber derzeit noch in der Entwicklung befindet und zudem zusätzliches Geld kosten wird.  Mit OpenWebUI können wir diese Grenzen und Technologiebrüche auch ohne „Brückentechnologie“ hinter uns lassen, weil wir damit einfach maßgeschneiderte Schnittstellen programmieren können.

Tempo der Modellverfügbarkeit

Welche Modelle für Copilot verfügbar sind, richtet sich nach dem Updates-Zyklus von Microsoft. Nicht immer ist das neuste Modell auch gleich in allen Ländern verfügbar. Das ist bei Open-Source-Lösungen anders: Sie werden permanent von einer sehr agilen Entwicklergemeinde weiterentwickelt und stehen uns immer in ihrer neuesten Version zur Verfügung.

Preisgestaltung

Microsoft ist vergleichsweise kostspielig. Mit mehr als 30 USD pro Nutzer und Monat muss hier definitiv gerechnet werden. Je nach Unternehmensgröße kommt also durchaus ein hübsches Sümmchen zusammen. Demgegenüber richten sich die Preise bei OpenWebUI flexibel nach Ressourcenverbrauch, Modellen und Projektumfang. Unternehmen mit mehr als 50 Nutzenden landen hier preislich zumeist bei deutlich unter 30 Euro pro Monat und Nutzer. Technologische Freiheit ist also günstiger als technologische Abhängigkeit.

Fazit

Ob Copilot oder OpenWebUI die bessere Lösung ist, hängt wie so oft vom Einzelfall ab. Wer aber einen Digitalisierungspartner mit einschlägiger Open-Source-Expertise und überdies langjährige Erfahrung im Umgang mit KI-Lösungen an seiner Seite hat, kann mit der Entscheidung für Open Source echte Mehrwerte erzielen. Sprechen Sie uns gern darauf an.